Werte über Wert stellen
Die Grundbedingung für „nachhaltige“ Hilfe für Menschen ist, dass ideelle Werte über materiellem Wert stehen. Unsere Gestaltung befähigt Menschen, die besten Entscheidungen für sie (und für die Natur) zu treffen.
Das bedeutet, dass für uns das Wohlergehen der Seitenbesucher*innen wertvoller ist, als der Umsatz, den sie potenziell für ein Unternehmen generieren.
Dieser Ansatz geht weit darüber hinaus, Probleme der Kategorie „Ich brauche ein Hemd/ einen Coach/ einen Urlaub“ zu lösen. Es kann heißen, die meisten Besucher*innen eben nicht zu überzeugen und zu „konvertieren“, sondern sie an eine andere Stelle zu verweisen, die ihnen besser hilft. (Oder das eigene Angebot anzupassen.)
Können wir Menschen in einem Online-Shop helfen, nichts zu kaufen? Warum nicht? Sind unsere Möglichkeiten wirklich so begrenzt?
Selbstbestimmung über Nützlichkeit stellen
Wir Designer*innen stellen Nützliches her. Dinge, die Menschen helfen und ihre Probleme lösen. Der Haken bei dieser Sichtweise: es existiert weder eine Obergrenze für Probleme, noch für nützliche Lösungen.
Es existiert eine überwältigende Anzahl nützlicher Apps und Angebote. Natürlich sind moderne Gesellschaften komplex. Dennoch fokussieren viele der angebotenen Lösungen Symptome und nicht Ursachen.
Das ist Empowerment: Selbstbestimmter und selbstsicherer werden, ermächtigt. Kontrolle über unser Leben gewinnen, unabhängiger werden. Im Endeffekt: Freier.
Wir gestalten Websites, die Menschen helfen, freier zu leben, zu fühlen, zu denken und zu handeln. (in Anlehnung an Tristan Harris, siehe Ressourcen.)
Die Grenzen dieser Freiheit sind die Freiheit anderer Menschen und das Wohl der natürlichen Umwelt.
Ethisches Design praktizieren
Ethisches Webdesign dient dem Wohl von Mensch (und Natur) und stellt es ins Zentrum.
- Es hilft allen Menschen und erkauft seinen Nutzen nicht, indem es an anderen schadet.
- Es respektiert die Intentionen der Seitenbesucher*innen und lenkt sie nicht in andere Pfade.
- Es ist auf Inklusion und Teilhabe ausgerichtet und nicht auf Ausgrenzung.
- Es unterstützt aktiv Selbstbestimmung und Empowerment und führt nicht in Abhängigkeit.
- Es macht Beweggründe transparent und versucht nicht, Taktiken zu verschleiern.
- Es geht achtsam mit der Zeit und der Aufmerksamkeit der Besucher*innen um und bindet sie nicht länger als nötig.
Verantwortung übernehmen
Wir sind Teil der Gesellschaft. Sobald wir einen Auftrag annehmen, der die Interessen von Einzelnen höher wertet als das Wohl aller Menschen, handeln wir unethisch.
Antipersonenminen, Bomben, Konzentrationslager sind designt. Designer*innen sind beileibe nicht die Ursachen von Unmenschlichkeit, wohl aber sind sie Ausführende. Das mag harsch klingen und die Beispiele haben kaum mit Webdesign zu tun. Aber unsere Produkte nehmen einen Einfluss auf Menschen.
Wenn wir Teil an ihrer Gestaltung haben, dann haben wir auch Teil an ihren Auswirkungen. Und „Nicht mit mir“ ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die wir als Designer*innen und Menschen treffen können.