Den Blickwinkel erweitern
Als nachhaltige Webdesigner*innen praktizieren wir Methoden, um den negativen Fußabdruck unserer Websites für die Umwelt zu reduzieren. Damit machen wir weniger vom Schlechten: Wir verringern den CO2-Ausstoß, den Energie- und den Ressourcenverbrauch.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, wenn wir nach neuen, regenerativen Lösungen Ausschau halten: Wie erschaffen wir mit unserer Arbeit einen positiven Nutzen für Natur und Umwelt? Einen maximalen positiven Fußabdruck?
Solche Fragen sind nicht leicht zu beantworten, weil wir diese Perspektive nicht gewohnt sind. Um Antworten leichter zu finden, können wir unseren Blickwinkel des „Human Centered Design“ zu „Environment Centered“ erweitern.
Environment Centered Design praktizieren
Der Mensch ist im Environment Centered Design nicht mehr der zentrale, sondern einer von vielen (natürlichen) Akteuren, die von unseren Projekten profitieren können. Je nach Reichweite des Projekts können das Planet Erde, Ökosysteme, ein Fluss oder Tier- und Pflanzenarten in einer Region sein.
Unsere menschlichen Zielgruppen sind alle von natürlichen Räumen umgeben. Unsere Aufgabe als nachhaltige Designer*innen ist es, die Gemeinsamkeiten dieser Räume zu identifizieren, sie in den Designprozess zu integrieren und den Nutzen unseres Projekts für sie ebenso zu maximieren, wie für unsere menschlichen Zielgruppen.
Dazu verlassen wir selbstverständlich die eng gefasste Sphäre „Erstellung von Websites“.Neue Methoden nutzen
Als Zielgruppen nicht-menschliche Akteure zu integrieren ist eine Möglichkeit, um das regenerative Potenzial unserer Designs zu erhöhen.
Personas
Wir können sie sogar Seite an Seite mit menschlichen „Personas“ wortwörtlich personifiziert ausführlich und konkret zu beschreiben. Ein See nutzt zwar nicht unsere Websites, kann aber sehr wohl durch menschliche Aktionen auf ihnen beeinflusst werden.
User Journeys
Nachhaltigkeits-Aspekte können auch prominent in User Journeys integriert werden. User Journeys stellen grob gesagt eine Abfolge von Erfahrungen dar, die Benutzer*innen machen – vor, während und nach der Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung.
Zusäztlich zu den „Standard-Lanes“ wie Ziele der Nutzer*innen, Aktionen oder Touchpoints können wir Nachhaltigkeits-Lanes einbauen: negativer und positiver Impact für nicht-menschliche Akteure, regeneratives Potenzial, usw.
Neues finden und erfinden
Diese Methoden befinden sich im Wachsen und Werden. Als Designer*innen sind wir hier gefragt, nicht nur Bestehendes zu nutzen, sondern vielmehr weitere Lösungen zu finden und zu erfinden.
„Den Planeten retten“?
Gerade bei der Personifizierung von Natur sollten wir vor Augen behalten, dass wir nicht den Planeten retten. Wir retten unsere Lebensgrundlage. In der Erdgeschichte gab es bereits fünf Massenaussterben. Flora und Fauna organisieren sich neu.