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Grünen Strom beziehen

Stromquellen, auf die wir direkt Einfluss nehmen können, sind unsere Entwicklungsumgebung und Rechenzentren. Einen Hosting-Service zu wählen, der mit Strom aus regenerativen Quellen betrieben wird, ist nur ein Teil der Gleichung, aber dennoch ein wichtiger Schritt, den negativen Fußabdruck zu minimieren.

negativen Fußabdruck minimieren
positiven Fußabdruck maximieren
sowohl als auch

Die Bestandteile des Netzes verstehen

Das Internet ist kein ephemeres Konstrukt, es ist die größte Maschine, die die Menschheit je gebaut hat. Sie besteht aus einem kaum vorstellbar komplexen Netz unterschiedlichster Bestandteile. Und sie alle benötigen Strom.

Oft werden sie in „die großen Drei“ zusammengefasst: Rechenzentren, Infrastruktur-Netz, Endgeräte. (Zum Netz gehören unter anderem Kabel, Zwischenverteilstationen, Sendemasten für mobiles Internet, Router Zuhause). Der gesamte Stromverbrauch des Internets verteilt sich zu ca. jeweils einem Drittel auf diese drei.

Auf den Stromverbrauch all dieser Bestandteile nehmen wir positiven Einfluss, indem wir die transferierte Datenmenge reduzieren. (Video, Audio, Bild, Code)

Die Stromquelle können wir nur für Rechenzentren und unsere eigene Entwicklungsumgebung aktiv bestimmen. Auf das Infrasturkturnetz und die Endgeräte unserer Seitenbesucher*innen können wir kaum Einfluss nehmen.

Einen tiefgrünen Hosting-Service wählen

In Deutschland existiert bereits eine große Auswahl an Hosting-Providern, die ihre Rechenzentren mit grünem Strom betreiben. Wenn wir die Daten unserer Websites dort speichern, senken wir den CO2-Ausstoß pro Seitenaufruf.

Die Qualität des genutzten Stroms variiert allerdings gewaltig: Von 100% Strom aus Wasserkraft bis hin zu simplem Offsetting von Kohle- und Atomstrom ist alles vertreten. Vertrauensvolle Anbieter legen die Stromquelle ungefragt offen.

Ein weiterer Faktor ist die Effizienz des Rechenzentrums selbst, der sogenannte PUE-Wert (Power Usage Efficiency). Im Schnitt liegt er bei 1,67. Also für 1 Watt Betriebsleistung werden 1,67 Watt Energie benötigt, der Rest sind Verluste. Hocheffiziente Rechenzentren erreichen einen PUE-Wert von 1,1.

Nutzernahe Rechenzentren erwägen

Wie oben beschrieben, ist der Stromverbrauch des Internets zu einem Drittel vom Netz abhängig. Verkürzen wir den Weg, den Daten vom Rechenzentrum zum Endgerät zurücklegen, verringern wir damit gleichzeitig die benötigte Strommenge. (Und erreichen schnellere Ladezeiten)

Befindet sich die Hauptzielgruppe unserer Website beispielsweise in Südostasien, bringt uns ein Rechenzentrum in Deutschland weniger Stromersparnis als eines vor Ort.

Eine interessante Möglichkeit stellt die Nutzung von Content Delivery Networks (CDNs) dar. Hierbei wird die komplette Website (oder nur Teile davon) automatisiert in Rechenzentren überall auf der Welt gespeichert. Besuchen Nutzer*innen eine Website, wird sie vom naheliegendsten Rechenzentrum ausgeliefert.

Es existiert meines Wissens allerdings noch kein CDN, dass komplett mit grünem Strom betrieben wird.

Grüner Strom Zuhause

Natürlich können wir auch unsere Arbeit bei der Erstellung von Websites in die Gleichung einbeziehen: Benutzen wir im (Home-)Office und privat Strom aus regenerativen Quellen? Wie sehr sind wir bei unserer Arbeit auf Cloud-Services und -Speicher angewiesen, bei denen die Rechenzentren meist in den USA stehen?

Ressourcen

Habt ihr weitere außergewöhnliche Ressourcen (umfassend, tiefgreifend, klug, lustig) zu diesem Thema?
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